Ginger Taffy - Rottweiler Kennel
Ginger Taffy
Rottweiler Kennel



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Blog 6 oder Es ist nicht alles so einfach

Es gibt viele Sachen, die schwer zu bewältigen sind – einer ist ein unmöglicher Fahrer, der andere kann nicht Schlittschuh laufen und jemand lernt etwa nie im Leben die richtige Kommasetzung ;-).

Einen Hund zu haben klingt einfach. Ein Laie stellt sich wohl als die einzige Pflicht eines Hundehalters das Gassigehen, ab und zu eine Impfung und die Sorge für das Futter vor. Eine solche verzerrte Ansicht hatte auch ich früher. Nun sehe ich jedoch als Inhaberin von zwei jungen Hunden viele Verhinderungen vor mir und es liegt nur an mir, ob und wie ich sie zu überwinden schaffe. Auch trotz gewisser Erfahrung löse ich jetzt Sachen, die mir früher gar nicht eingefallen sind...

Dies ist wohl eine Kleinigkeit (damit ich nicht so ernst beginne ;-), aber habt ihr schon mal versucht, einen Welpen zu fotografieren? Ein Welpe ist wie der sprichwörtliche Sack Flöhe, er kann nicht einen Moment ruhig stehen, und wenn zufällig doch und ich mich mit der Kamera nähere, hüpft er gleich freudig zu mir, beleckt mich samt dem Objektiv und es ist Schluss mit dem Fotografieren. Sowohl Taffy als auch Gin sind bislang genau solche quirlige Wesen. Wie viele Male habe ich auf Schnappschüsse gelauert, stundenlang fotografiert und im Ergebnis hatte ich nur ein paar anständige Fotos. Ich bin aber immer froh, dass ich mindestens diese habe, weil ich ja immer den Freunden Fotos verspreche und nichts … es war mir dann schon peinlich. Endlich hat mir nach einer langen Zeit Hanka Toušková schöne Aufnahmen gemacht, wofür ich ihr hiermit danken möchte :-) www.hargulak.estranky.cz Das Wetter war wunderschön, wir haben den Nachmittag mit den Kleinen im Garten verbracht, sie herumtollen lassen und Hanka hat fotografiert und fotografiert. Sie ist ein Profi, die Aufnahmen sind exzellent und sind in der Fotogalerie zu sehen.

Der Rottweiler ist eine Arbeitsrasse und ich muss zugeben, dass es von mir ein bisschen anmaßend war, sich gerade diese Rasse anzuschaffen, ohne je was mit einer ordentlichen Ausbildung zu tun gehabt zu haben. Ich befürchte allerdings nichts, für die Hunde habe ich täglich alle meine freie Zeit reserviert und ich unterschätze die Erziehung nicht. Theoretisch bewältige ich es schon, die gängigen Kommandos kann Taffy sehr schön und Gin beginnt auch zu gehorchen. Uns stehen allerdings Schutzdienst, Fährte und insbesondere Unterordnung bevor. Der Schutzdienst ist für uns echt eine Freude, die Fährte macht mir persönlich keinen großen Spaß, aber da kann man ja nichts machen... Dafür wird ein ordentlicher Gehorsam als Grundstein der Beherrschbarkeit und Disziplin des Hundes ein Prüfstein sein. Es ist nämlich etwas ganz anderes, wie der Hund zu Hause im Garten und wie im Gegenteil unter den Menschen und anderen Hunden gehorcht. Ich übe täglich die Unterordnung mit den Mädchen, jeweils nur eine Weile, damit ihnen nicht der Spaß vergeht. Ich muss aber gestehen, dass die Ausbildung Disziplin vor allem von mir fordert. Dies ist meiner Meinung nach etwas, dessen man sich manchmal nicht genug bewusst wird – nämlich dass es nicht genügt, dem Hund zu fressen zu geben und mit ihm rauszugehen; wenn man will, dass er Hund gut erzogen ist, ja sogar auch mal welche Prüfungen ablegt, muss man ihm wirklich täglich widmen, ihn allmählich, mit Geduld und Gefühl lehren und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn es mal etwa nicht sofort klappt. Über die Rotties sagt man, dass sie eine lange Zeit dafür brauchen; wenn sie aber etwas lernen, so bleibt es für lange. So nun wollen wir doch mal sehen, wie es gehen wird, bisher habe ich festgestellt, dass, obwohl ich denke, dass ich ein ruhiger Mensch bin, Taffys Laxheit beim Fährtentraining meinen Adrenalinspiegel erheblich erhöht. Bei ein paar ersten Fährten ist sie verschiedenartig getaumelt, zurückgekehrt, ab und zu hat sie verträumt in der Gegend herumgeschaut, und gab mir klar zu erkennen, dass ihr eine Fährte Wurst ist. Ich dachte ich werde verrückt ... Vlasta hat mir dann aber erklärt, dass vor allem ich ruhig sein muss, und er hatte recht. Ich habe das Gefühl, dass es wie mit Kindern ist – wenn man nervös ist, spüren sie das und umso mehr machen sie böse. Ebenso wenn das Herrchen mit den Nerven fertig ist, spürt sein Hund es ganz sicher, es zeigt sich dann negativ an seinem Verhalten.

Viele wertvolle Ratschläge habe ich von Hanka bekommen, als wir in der Schlange beim Schutzdienst gewartet haben. Wir haben von unserem Verhältnis zu den Hunden geredet und haben uns über manche Sachen geeinigt – wir beide empfinden unsere Hunde als Freunde, Familienmitglieder. Hankas Alger Orca Ha-Mir, als er fünf war, hat Probleme mit Knochen bekommen, er hat dort schmerzhafte Auswüchse. Die Pflege eines solchen Hundes ist unter anderem auch finanziell ziemlich aufwendig, sie mussten aber auch zum Beispiel den Hundesport, der beiden Spaß gemacht hat, einschränken. Manchen Hundehaltern würde es nicht schwer fallen, einen solchen Hund zu verkaufen und sich einen anderen anzuschaffen, nur damit er ihre Ambitionen und züchterische Ziele erfüllt. Ich muss sagen, dass ich diese Ansicht heuchlerisch und ganz rücksichtslos finde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich Taffy aus irgendeinem Grund weg gebe, ich weiß, wie sehr sie von mir abhängig ist und wie sie bei jemandem anderen leiden müsste. Ein Hund ist doch keine Sache, die man mit dem ersten Misserfolg oder Missbehagen beiseite legen kann; wenn man sich schon mal entscheidet, sich einen Hund anzuschaffen, soll man ihn doch vorbehaltlos lieben, auch wenn mal etwa keine Erfolge bei den Ausstellungen erscheinen und die Dysplasie schlimm ausgeht, so dass keine Zucht möglich ist, usw. An dieser Stelle kann ich Taffy und Gin versprechen, dass ich sie nie weg gebe, sie haben bei uns ebenso ihr Zuhause wie wir.

Vielleicht noch eine Sache zu diesem Thema – ich möchte gerne sehen, wie eine Zuchtstation funktioniert, wo etwa zehn Hunde gezüchtet werden (und es gibt viele, wo es viel mehrere gibt…). Ich kann mir nicht vorstellen, wie es möglich ist, sich jeden Tag einem jeden ordentlich so zu widmen, wie es nötig ist. Der Rottweiler hat zwar keine extremen Ansprüche an Bewegung, aber ein regelmäßiges Rausgehen, Herumlaufen, Übung und Spiel braucht ja jeder Hund. Es gibt sicher Stationen, wo das funktioniert, wo sich der Züchter nur seinen Hunden widmet und ihnen alles Nötige gibt. Leider sind schlechte Stationen, wo sich die Hunde nur vermehren, die Würfe schnell aufeinander kommen, wobei der Züchter seine Hunde beinahe nicht kennt, gar nicht so selten. Unter den Züchtern von Alaskan Malamuten waren manche, auf den ersten Blick sieht es wie ein großer Erfolg aus, die Hunde in solchen Stationen sammeln auf den Ausstellungen einen Titel nach dem anderen; sobald es aber nicht so gut geht, werden sie weggeschmissen – du verdienst nicht, verschwinde! Was die Rottweilerzüchter angeht, kenne ich auch schon ein paar solche, er gibt allerdings eine Reihe von tüchtigen Züchtern, die eine Chance haben, die tschechische Zucht anders zu führen. Diesen wünsche ich, dass es ihnen die Zucht gelingt!!!

Was war also eigentlich der langen Rede kurzer Sinn? Dass manche Sachen nicht leicht sind, wenn es aber um etwas Wesentliches, wie zum Beispiel ein harmonisches und gegenseitig bereicherndes Leben mit einem Hund, geht, kostet es viel Energie und Disziplin vor allem von uns, Herrchen. Schaffen wir nicht, unseren Stress, schlechte Launen und Bequemlichkeit unter Kontrolle zu bringen, können wir dasselbe doch nicht von unserem Hund erwarten.


 
 

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Datum: 22. 04. 2017 11:56:47

Hey, wirklich toller und ausführlicher Artikel von dir. Es gibt viele Verzeichnisse, in denen seriöse Rottweiler Züchter aufgelistet sind. Auf meinem Blog geht es um die Rottweiler Erziehung und dem Wesen des Rottweilers. Würde mich freuen, wenn ihr vorbeischaut.
https://rottweiler-erziehung.de/


Datum: 18. 08. 2013 14:20:58

Hey, toller Artikel. Man merkt, dass du dich intensiv mit der Rasse und dem Wesen ausseinander setzt und allein das ist schon einmal sehr gut!

Bezüglich deiner Frage mit Züchtern... ich habe einen Blog mit einer Züchter Liste. Vielleicht kannst du hier noch einen in deiner Nähe finden mit dem du Kontakt aufnehmen kannst: http://www.rottweiler-hunde.com/rottweiler-welpen-zuechter/

Grüße


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